DSK Köln tritt in der Bezirksliga auf der Stelle: Gegen den SV Altenberg reichte es für Lars Leeses Team nur für ein 3:3
Der Sportklub lieferte sich einen harten Schlagabtausch mit seinem Kontrahenten - doch am Ende mussten die Bezirksliga-Kicker des DSK Köln froh über einen Punkt sein. Den 3:3-Endstand gegen den SV Altenberg besorgte Thomas Tomanek: In der dritten Minute der Nachspielzeit zwirbelte der Stürmer per Strafstoß den Ball zum vielumjubelten Ausgleich in die Maschen.
Die Hausherren hatten vor ca. 50 Zuschauern in der Werner-Swifka-Arena großes Glück als Juri Fandrich nach bereits zwei Minuten die Führung auf dem Fuß hatte. Nach einer Ecke von Justin Raider konnte der Stürmer die Kugel nicht im Tor unterbringen, er bekam nicht den nötigen Druck hinter den Ball. Im weiteren Spielverlauf war der SV Altenberg der erwartet schwere Gegner und verlangte dem Sportklub alles ab.
Der DSK tat sich im ersten Spielabschnitt schwer, spielerisch in die Gänge zu kommen. Doch war auch augenscheinlich, dass Altenberg im Kollektiv auftrat und die spielerischen Defizite durch Kampfgeist wettmachte. Die Folge: zwei Gegentore binnen vier Minuten. Zunächst fand Dominic Spitalis scharfe und flache Hereingabe Cem Caylali im Zentrum, der eiskalt zum 1:0 abschloss (27.). Wenig später legte der Routinier Ingo Oedelshoff nach und vollendete per Kopf nach einer Ecke von links auf 2:0 (31.).
Doch nach dem Seitenwechsel zeigte der DSK Köln tolle Moral und schaffte dank einer beherzten zweiten Hälfte ein kaum noch für möglich gehaltenes 3:3-Unentschieden und wendete immerhin den nächsten Rückschlag ab. Dies ist umso bemerkenswerter, weil dem Sportklub einmal mehr große Personalprobleme das Leben schwer machten. Lediglich zwölf Feldspieler standen dem bisherigen Tabellenfünften, der sich mit dem Remis um einen Rang verschlechterte, aus seinem Ligakader zur Verfügung. Auf der Auswechselbank nahmen nur Emre Senel aus der U23, die Urlaubsrückkehrer Fatih Saglam, Tolga Gercek und Cüneyt Kahraman sowie Torhüter Marco Smok Platz.
Im zweiten Spielabschnitt lief es wesentlich runder. DSK Köln war nun die agilere Mannschaft, ohne jedoch spielerische Glanzpunkte zu setzen. Als sich auf den Rängen die Altenberger Anhänger schon in Sicherheit wiegten, nahm die Partie nochmals Fahrt auf. Ein viel versprechender Angriff des SV Altenberg lief ins Leere. Der Sportklub nutzte die Gelegenheit, startete einen schnellen Konter, den Thomas Tomanek eiskalt abschloss (55.). Der Angreifer fasste sich direkt an der Strafraumkante ein Herz und feuerte den Ball in den Winkel - 2:1 nach gerade einmal 10 gespielten Minuten. Doch ein Ungeschick brachte Altenberg wieder ins Spiel: DSK-Keeper Erdinc Yesilyurt und Linksverteidiger Recep Yildiz behinderten sich bei einem Klärungsversuch gegenseitig und legten den Ball dem einschussbereiten Denis Nagel vor (66.). Plötzlich hoffte ganz Altenberg wieder, doch sie hatten alle die Rechnung ohne den DSK gemacht, der zurückschlug: Am Strafraum setze sich Emre Hendem gegen zwei Verteidiger durch und schoss den Ball aus der Drehung ins lange Eck (80.).
Nun stand das Team von Trainer Lars Leese mit dem Rücken zur Wand und warf alles nach vorne. Der SV Altenberg rührte Beton an und ließ sich von den Kölner Nadelstichen nicht aus dem Konzept bringen. «Es ist natürlich schwer gegen so eine Wand aufzuspielen», sagte Lars Leese später. Erst Thomas Tomanek brachte die Emotionen mit dem schon nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich kurz vor dem Abpfiff zum Kochen. «Es überwiegt die Verärgerung. Unterm Strich ist es heute zu wenig. So wie es gelaufen ist, nehmen wir den Punkt gerne mit.», sagte DSK-Präsident Ertugrul Güleryüz mit Blick auf die letzten beiden Begegnungen in der Liga. Denn der Sportklub tritt durch das 0:3 letzte Woche gegen Wipperfürth und das 3:3 gegen Altenberg auf der Stelle und steht auf dem sechsten Tabellenplatz.
«Kompliment an die Mannschaft, die nach dem hohen Pausenrückstand eine unglaublich gute Reaktion gezeigt hat. Der Punktgewinn fühlt sich an wie ein Sieg, da wir vor und während des Spiels immer wieder Nackenschläge einstecken mussten», berichtet DSKs Teammanager Peters Schiffer. Zu den Ausfällen von David Sumera, Jakob Henneberg, Chris Adamczyk, Riza Özbulat, Ferhat Kiskanc, den gesperrten Tayfun Kücük und Ersin Calhan gesellten sich kurzfristig Baris Sahin, Tufan Zenginer, Steven Scharf und Marcin Gosz, der sich kurzfristig krank meldete. «Momentan haben wir viele fehlende Spieler zu beklagen, aber die Jungs halten enorm zusammen und das stimmt uns für die nächsten Partien zuversichtlich», betont Schiffer, der bisher eine zweigeteilte Zwischenbilanz zieht: «Der Saisonverlauf ist im Großen und Ganzen sehr gut. Das Team hat gerade gegen die Top-Teams schon das eine oder andere Mal sein Potenzial unter Beweis gestellt. Ärgerlich ist aber, dass wir gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenregion oft unser Leistungsvermögen nicht abrufen.»
Am kommenden Sonntag steigt die Pokalbegegnung gegen SV Germania Eicherscheid. Der Aachener Bezirksligist hat seine Begegnung am Wochenende gegen den Kohlscheider BC 0:1 verloren und hat nach acht Spielen 14 Punkte auf dem Konto. «Wir wollen unbedingt weiterkommen», sagt Peter Schiffer vor dem Spiel. Der Tabellenfünte der Bezirksliga Staffel 4 sei aber eine sehr gute Mannschaft. «Sie spielen guten Fußball, sind sehr gut organisiert und machen ordentlich Alarm», so die Kurzanalyse des Teammanagers, die zeigt, dass der Sportklub sich intensiv mit dem Pokalgegner aus der Nordeifel auseinandergesetzt hat. «Wir wissen, dass es kein einfaches Spiel wird», so Schiffer. «Aber es ist nur ein Spiel, da ist immer alles möglich. Wenn man in der Liga verliert, hat man die Chance, sich zu rehabilitieren. Im Pokal geht das nicht.»
Der DSK Köln ist nur wettbewerbsfähig, wenn er von weiteren Verletzungen verschont bleibt und die Spieler im Training vollen Einsatz zeigen. Die Mannschaft hat sich mit den tollen Erfolgen im Kreispokal gegen Flittard und Borussia Hohenlind dank ihrer Moral ihren Erfolg erarbeitet. Eine gute Leistung muss aber ein weiterer Wegbegleiter sein.