Leese trotz 4:2-Niederlage in Schlebusch zuversichtlich
SV Schlebusch - DSK Köln 4:2 (2:1)
Thomas Tomanek blickte mit großen Augen nach dem Schlusspfiff. Suchend nach einer Antwort. War das jetzt ein guter Auftritt? Obwohl sich der Sportklub am 10. Spieltag der Bezirksliga mit 4:2 (2:1) beim SV Schlebusch geschlagen geben musste? Tomanek blieb unentschlossen. «Ich habe jetzt nicht das ganze Spiel ‚Hurra‘ geschrieen», sagte der Neuzugang. Um zu ergänzen: «Aber wir haben gesehen, dass wir mit einem ordentlichen Auftritt hier ein ausgeglichenes Spiel erreicht haben. » Dass er mit seinem sechsten Tor für den Sportklub in der 45. Minute zunächst den Anschlusstreffer und kurz nach Wiederanpfiff in der 50. Minute mit seinem siebten Tor den Ausgleich besorgt hatte, ließ Tomanek kalt: «Ich hätte lieber einen Punkt mitgenommen. Mit etwas mehr Glück hätten wir das auch.» Jude McDonald hatte nach einem 0:2-Rückstand (15./39.) den Ball zweimal für Thomas Tomanek (45./50.) perfekt aufgelegt. Die starke Offensive der Schlebuscher konterte jedoch den Sportklub zweimal aus (60./83.).
DSK-Trainer Lars Leese und das Gros des Sportklubs ging optimistischer vom Feld. «Auf dieser Leistung können wir aufbauen. Die Anfangsphase der 2. Halbzeit hat uns gehört. Und ausgerechnet dann kriegen wir durch einen halbhohen Kopfball aus drei Metern das Gegentor. Da haben wir gepennt. Das ist ärgerlich», befand Leese nach seinem ersten Bezirksliga-Spiel als Trainer und Sportdirektor in Personalunion.
Zum Spielverlauf
In der 15. Minute traf Nedim Basic aus der Distanz – weil die DSK-Defensive nach einem Foul für einen verletzten Schlebuscher Spieler stehen blieb aber die eigene Mannschaft den fälligen Freistoß schnell ausführte und Basic freispielte. 24 Minuten später sah die DSK-Defensive erneut schlecht aus, als sie Marcel Schulz nach einem Einwurf enteilen ließ. Marco Smok grätschte in den Ball, vom Knie des Keepers sprang die Kugel unglücklich zu Nedim Basic, der aus einem Meter keine Mühe hatte. «Es gibt Spieler wie Nedim Basic, die ziehen das Spielgerät eben magnetisch an», bedauerte Smok. Der dienstälteste DSK-Spieler war dann aber in einigen Szenen mit seinen Abwehraktionen ein wichtiger Rückhalt für seine Mannschaft und verhinderte eine frühzeitige Entscheidung.
Erneut Basic beendete schließlich auch noch mit dem 3:2 nach 61 Minuten die stärkste Phase des Sportklubs. «Nedim hat wirklich überragend gespielt, das muss ich eingestehen», sagte Müller, dessen Elf durch die Treffer von DSK-Goalgetter Thomas Tomanek (45./50.) zwischenzeitlich ins Schlingern geraten war, aber dank Basic die Kurve bekommen hatte. Nachdem Michael Urban das vierte Tor bei seinem Pfostentreffer noch verpasst hatte (65.), machte Denis Labusga es besser und traf zum 4:2-Endstand gegen eine gute DSK-Elf. Schlebusch bleibt damit Spitzenreiter.
Zu mehr reichte es letztlich nicht, auch wenn der Sportklub bis zur letzten Sekunde gefährlich blieb. «Wenn man 90 Minuten in Schlebusch mithält, einen 2:0 Rückstand aufholt und danach deren Defensive immer wieder ins Schwitzen bringt, ist so eine Niederlage bitter», wusste DSK-Kapitän Tufan Zenginer. Zeigte sich aber auch stolz: «Wir haben Schlebusch vor größere Probleme gestellt als erwartet.» Was auch daran lag, dass sich die Gäste vor ca. 70 Zuschauern äußerst flexibel gegen den Tabellenführer präsentierten.
Leese ließ im 4-2-3-1 beginnen, vor allem ganz vorne sorgte Stürmer Thomas Tomanek, der aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre von Sturmkollege Emre Hendem auf sich alleine gelassen war, immer wieder für Unruhe. Nach dem Wechsel stellte Leese auf ein 4-1-4-1 um, «damit wir mehr Pressing ausüben können». Recep Yildiz übernahm die linke Seite, der sehr agile Fatih Saglam kam für die rechte Außenbahn. Der Trainer brachte später zudem mit Justin Raider einen 19-Jährige, der noch eine Tormöglichkeit verzeichnete. «Es hat die letzte Konsequenz und Raffinesse gefehlt», monierte DSK-Präsident Ertugrul Güleryüz, lobte aber auch: «Grundsätzlich sah das sehr kompakt aus, was wir gemacht haben.»
«Die Art und Weise, wie wir spielen, ist okay»
Tomanek war überzeugt, «dass wir beim nächsten Mal besser Fußball spielen. Wir haben es in der ersten Hälfte zu sehr mit langen Bällen versucht». Leese gab sich ebenfalls zuversichtlich: «Die Art und Weise, wie wir spielen, ist okay. Wenn wir durch waren, haben wir uns zu schnell die Bälle abnehmen lassen. Das müssen wir besser lösen.»
«Wir waren nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich leider zu euphorisch, wollten zu viel und haben die zuvor erfolgreiche taktische Balance aufgegeben. Es war ein gutes Spiel von beiden Seiten», lautete das versöhnliche Fazit von Team-Manager Peter Schiffer. «Der siebte Tabellenplatz ist nur eine Momentaufnahme, denn wir haben ja zwei Partien weniger absolviert und nach den nächsten beiden Heimspiele sind wir sicher wieder in der Spur.»
Am kommenden Sonntag empfängt der Sportklub die Sportfreunde aus Troisdorf. Anstoß auf dem Rasenplatz in Bocklemünd ist um 15:00 Uhr. Die Mannschaft von Alex Forkosh belegt derzeit mit 16 Punkten den 6. Tabellenplatz. DSK Köln hat aktuell 14 Punkte auf dem Konto und ist 7.