DSK erlebt Heimdebakel – Güleryüz: Jedes Gegentor tat wahnsinnig weh
DSK Köln - Borussia Hohenlind 0:6 (0:0)
DSK-Chef Ertugrul Güleryüz hat das 0:6 des Fußball-Bezirksligisten gegen Borussia Hohenlind als «beschämend» bezeichnet. Der Vorstandsvorsitzende rief am Sonntagabend nach der höchsten Bezirksliga-Niederlage des DSK Köln aber auch dazu auf, Ruhe zu bewahren. «Wir müssen auf der Hut sein. In solchen Situationen wird sich dann immer gegenseitig zerpflückt. Das wollen wir nicht tun», sagte Güleryüz.
«Jeder Spieler, jeder Offizielle vom DSK weiß, dass das ein Tag war, der beschämend ist», ergänzte Vizepräsident Paul Häpp. «Unsere Pflicht und unsere Aufgabe ist es jetzt, trotzdem die Nerven zu behalten wie auch in anderen schwierigen Situationen bisher und zu versuchen, die Mannschaft wieder einzustellen auf das nächste Spiel.» Der DSK gastiert am Sonntag kommender Woche beim FC Leverkusen.
Eine spielfreudige Borussia hat gegen den DSK zurück zur Form gefunden. Der Tabellensiebte fertigte den wehrlosen Sportklub am Sonntag beim Aufeinandertreffen der diesjährigen Kreispokalfinalisten mit 6:0 (0:0) ab. Maurits Schön eröffnete nach 53 Minuten mit einem Elfmeter den Torreigen. Der Flügelspieler traf ebenso doppelt wie Niklas Lips (76./79.), der seine Saisontore 1 und 2 erzielen konnte. Thomas Zeimetz (57.) und Yannick Stöcker (87.) rundeten mit ihren Treffern die furiose Hohenlinder Kreispokal-Revanche ab.
Borussia Hohenlind machte mit dem höchsten Saisonsieg einen großen Schritt Richtung Tabellenspitze. Die Lindenthaler hatten aus vier Spielen zuvor nur vier Punkte geholt. Mit dem Sieg schöpften sie Mut, die führenden Mannschaften attackieren zu können. Der DSK Köln dagegen erlebte in der BSA Bocklemünd nach zuletzt drei Siegen in Folge einen Albtraum – und seine höchste Niederlage in der Bezirksliga überhaupt.
DSK-Trainer Lars Leese musste am Sonntagvormittag kurzfristig umdenken. Steven Scharf verspürte eine Magen-Darm-Verstimmung und fiel aus. Ferhat Kiskanc plagten Nackenbeschwerden und Baris Sahin steckte im Stau fest. Riza Özbulat feierte ein gelungenes Comeback nach zwei Monaten Verletzungspause, auch Tufan Zenginer kehrte nach Sprunggelenks-Blessur ins Team zurück.
Der Sportklub präsentierte sich in der ersten Halbzeit pomadig, emotionslos, ähnlich wie bereits im Mittelrheinpokal beim 0:1 gegen Germania Eicherscheid, wo der Sportklub seine durchaus vorhandene Viertelfinalchance vertan hatte. Nach dem Seitenwechsel reagierte Leese und wechselte für den unauffälligen Tufan Zenginer Defensivspieler Jude Mc Donald ein. Doch auch dieser Tausch änderte am Spielverlauf wenig. Der unbedingte Wille beim Sportklub, das Ergebnis noch zu drehen, war nicht durchgehend erkennbar.
Erdinc Yesilyurt war in der zweiten Hälfte die tragische Figur. Der zuletzt hochgelobte Torwart erlaubte sich einen unnötigen Platzverweis als er bei einem überheblichen Versuch einen Rückpass zu jonglieren den Ball an den heraneilenden Stürmer vertändelte und ihn danach nur noch mit einem Foul stoppen konnte. Der eingewechselte Torwart Marco Smok hatte beim fälligen Strafstoß zwar die richtige Ecke geahnt, doch der Schuss von Maurits Schön war zu platziert.
Der Vorsprung spielte Hohenlind in die Karten, aus einer verstärkten Deckung heraus wurden immer wieder Erfolg versprechende Konter gefahren. Das Team von Coach Lars Leese hingegen agierte nach dem Rückstand zunehmend nervös und hektisch. Die Hohenlinder agierten weiter diszipliniert, unaufgeregt und zogen durch direkte Ballpassagen immer wieder das Tempo an. Im weiteren Spielverlauf hatte der DSK nichts mehr entgegenzusetzen und ergab sich dem Gegner.
«Der DSK hat auch in Unterzahl offensiv mitgespielt und wir haben die Räume clever genutzt», meinte der Hohenlinder Trainer Torsten Reisewitz.
Beim Sportklub war die Laune naturgemäß schlechter. «Wir haben das in der ersten Halbzeit noch gut gemacht. Irgendwann habe ich einen Riesenfehler gemacht, dann war das Ergebnis nicht mehr zu halten», sagte Torwart Erdinc Yesilyurt. Co-Trainer Jasmin Muhovic klagte über eine vermeintliche Fehlentscheidung vor dem ersten Gegentor als Mats Oehring im eigenen Strafraum den Ball mit der Hand spielte. Merkte aber auch an: «Wir waren nicht clever genug. Wir müssen das als Lerneffekt mitnehmen, auch wenn es weh tut.»
Bis zur Winterpause hat der DSK noch drei Spiele und sieht sich in der Pflicht. «Vergessen machen» möchten Lars Leese und seine Mannschaft das 0:6-Debakel, das der Sportklub bei diesem Derby erlebte. «Wir wissen», formuliert Team-Manager Peter Schiffer selbstkritisch, «das war keine gute Leistung.» Immer, wenn sie das Gefühl hätten, in einer guten Verfassung zu sein, fänden sie einen neuen Weg, um auf unnötige Weise ein Spiel zu verlieren. Umso mehr seien seine Schützlinge im Auswärtsspiel gegen den FC Leverkusen «in der Pflicht.» Anstoss am 29.11.2015 am Birkenberg 1 in 51379 Leverkusen ist um 14:30 Uhr.