Als die Hitze- und Nervenschlacht vorüber war, brachen bei Peter Schiffer erstmal die Emotionen aus. Der Teammanager des DSK Köln konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten - so sehr hatte ihn der Abstiegs-Showdown mitgenommen. «Ich bin einfach nur erledigt. So eine Saison packe ich nicht noch mal», stammelte Schiffer, als der DSK kurz vor Schluss den Klassenerhalt perfekt gemacht hatte.
Die Rettung des Sportklubs, sie stand Spitz auf Knopf. «Wir haben mit dem VIELFALTTEAM ein Wunder geschafft. Niemand hat mehr auf uns einen Pfifferling gesetzt. Für uns alle ist das der Höhepunkt unserer Karrieren», jubelte Kapitän Ali Elyaqine.
Coach Demir gab sich später sogar noch pathetischer: «Nach dem 26. Spieltag waren wir tot, hatten vier Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Nachdem Neubrück aus der Liga ausgeschlossen wurde haben wir uns aber zusammengerauft und wollten die Geschichtsbücher neu schreiben. Das haben wir geschafft.»
Der Sportklub begann furios und konnte bereits in der zweiten Spielminute durch Nana Aboagye in Führung gehen. Salih Tatar egalisiert den Blitzrückstand nach einem langen Pass von Nu-Phan Nguyen. Weitere Torszenen produzierten die Hohkeppeler nicht. Dafür scheiterte Nana Aboagye am Aluminium und am stark aufspielenden Torwart Sascha Nußbaum. In der 72. Minute besorgte Tibor Heber mit einem direkt verwandelten Freistoß die Hohkeppeler Führung.
Dass der Abstiegskampf einen glücklichen Ausgang nahm für den Sportklub, hatte er allen voran Fabrice Neumann zu verdanken. Den Joker hatte Demir kurz vor Schluss gebracht. Acht Minuten nach seiner Einwechselung erzielte er den umjubelten Ausgleichstreffer (76.). Der 31-Jährige jubelte: «Eins meiner wichtigsten Tore! Tolles Gefühl! Bin froh, dass wir unser heutiges Ziel erreicht haben und den Sack zugemacht haben.»
Trainer Demir wollte das Tor zur Rettung jedoch als Kollektivleistung verstanden wissen: «Unterm Strich war es der Erfolg des gesamten Teams: Wie wir alle miteinander umgegangen sind und zueinander waren.»
Aus der DSK-Kabine drangen unterdessen laute Jubelschreie. «Niemals Kreisliga, niemals, niemals» war in den Katakomben zu hören. Der Torschütze zur 1:0 Führung Nana Aboagye lief mit nacktem Oberkörper umher und schrie: «Uns darf man niemals abschreiben. Niemals.»
Zwischenzeitlich sah es so aus, als müsste das VIELFALTTEAM auf das letzte Spiel gegen den designierten Meister Viktoria Köln II hoffen. DSK lag zurück und Borussia Hohenlind führte gegen Heiligenhaus, doch da der Sportklub und der HSV ausglichen, ist der Ligaverbleib für den DSK Köln gesichert.