Der Bedeutung des Spiels waren sich alle bewusst; wollte man sich doch durch einen Sieg gegen einen direkten Konkurrenten in eine bessere Position in der Tabelle bringen und dadurch auch den Anschluss zur Tabellenspitze halten.
Dem entsprechend nahm die Mannschaft von Nurullah Demir von Beginn an das Heft in die Hand und zwang den Gegner in die Defensive. Trotz der Dominanz dauerte es aber bis zur 45. Minute bevor Kadir Kamasik seine dritte klare Torchance endlich verwertete und die Ehrenfelder in Führung brachte.
Nach der Halbzeitpause war klar, dass Türk Genc selbst in die Offensive gehen musste, um nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. Spielerisch kam wenig vom Tabellenzweiten aber bei den Standards demonstrierten sie ihre Lufthoheit und waren immer brandgefährlich. Nachdem Abdullah Dindar in der 51. Minute am Strafraum leichtfertig einen Ball vertändelte, resultierte daraus ein Eckball. Die Hereingabe segelte knapp einen Meter hoch durch den Strafraum, wo kein Ehrenfelder in der Lage war, diese zu klären. Dankend schob der Spieler von Türk Genc zum Ausgleich ein.
Dennoch sahen die Zuschauer an diesem Abend im DITIB SK die klar bessere Mannschaft und waren von einem Sieg des Gastgebers überzeugt. Es folgten etliche Angriffe, die mit viel Pech nicht verwertet werden konnten. Längst hätte allein Kadir Kamasik den Sack selber zumachen können, aber sein zweiter Treffer wollte einfach nicht gelingen.
In der 64. Minute bewies Trainer Nurullah Demir ein glückliches Händchen als er Savas Sahin für Ibrahima Timera einwechselte. Denn kurze Zeit darauf sollte der Joker mit einem Drehschuss am 16er seine Mannschaft erneut in Führung schießen. Aber auch diese Führung wurde weder durch diverse Konterchancen ausgebaut, noch durch taktische Mittel verwaltet. Die Roten schaften es nicht, das Spiel zu beruhigen und den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Vielmehr gab die Mannschaft das Mittelfeld komplett aus der Hand. Mittlerweile spielte Eric Tine mehr Pässe zum Gegner als zu den eigenen Mitspielern und Abdullah Dindar war fast nicht mehr anwesend. Umso unverständlicher, dass Trainer Demir bis zur 76. Minute wartete, um Eric Tine gegen Ömer Altunkaynak auszuwechseln.
Es kam, wie es kommen musste: Kurz vor dem Ende konnte Ali Türkekul bei der Annahme eines einfachen Balles an der Grundlinie diesen nur ins Toraus spielen. Der im Anschluß ausgeführte Eckball wurde mit einem wuchtigen Kopfball ins Netz gehämmert. Dabei verlor Sefa Ertürk seinen Gegenspieler aus den Augen.
Jetzt gilt es abzuwarten, wie sich die Tabelle entwickelt. Das Spiel der Mannschaft insgesamt hat gezeigt, dass sie überdurchschnittliche Qualität für diese Klasse besitzt. Aber diese muss in Zukunft auch konstant abgerufen werden.